
Als CampusAsyl sich 2015 auf den Weg machte, ein eingetragener, gemeinnütziger Verein zu werden, und hierfür seine Satzung schrieb, stand von Anfang an ein Grundprinzip fest: Der Verein will seine Projekte nicht nur für Geflüchtete anbieten, sondern vor allem mit Ihnen. Der Austausch auf Augenhöhe und die gleichberechtigte Teilhabe am Verein wurden daher als zentrales Ziel festgeschrieben.
Wagt man ein Jahr später ein erstes Zwischenfazit, so lässt sich feststellen: der Verein befindet sich auf einem guten Weg, sein Ziel zu erreichen. So wird ein Arabisch-Kurs von Geflüchteten für CampusAsyl-Freiwillige angeboten, ein wöchentlicher Breakdance-Kurs von Geflüchteten für alle Interessierten organisiert und immer wieder der Verein mit Übersetzungen und Dolmetscher-Tätigkeiten von zahlreichen Geflüchteten unterstützt. Viele Geflüchtete fühlen sich dem Verein freundschaftlich verbunden und bringen sich ein.
Seit September freut sich CampusAsyl ganz besonders über die Mitarbeit von zwei Bundesfreiwilligendienstlern. Marrya Alhanna und Nasser Aljoumaa kommen beide aus Syrien und leben seit gut einem Jahr in Deutschland. Sie haben sich entschlossen, 12 Monate bei CampusAsyl mitzuarbeiten und den Verein zu unterstützen. Möglich macht dies das „Sonderprogramm Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug“. Die beiden helfen in zahlreichen Projekten mit, unterstützen die Geschäftsstelle von CampusAsyl mit Übersetzungen und begleiten immer wieder neu angekommene Geflüchtete zu wichtigen Behördenterminen. Getreu dem Prinzip, Geflüchtete selbst zu Wort kommen zu lassen, stellen sich die beiden euch selbst kurz vor:
Marrya Alhanna
Ich bin Marrya Alhanna. Ich komme aus Syrien. Ich bin seit einem Jahr in Deutschland. Ich habe eine Ausbildung in Syrien gemacht und zwei Jahren an der Uni studiert. Auch hier möchte ich weiter lernen. Ich habe schon einen Deutschkurs gemacht, aber ich möchte meine Sprache weiter verbessern. Für ein Jahr mache ich jetzt Bufdi bei CampusAsyl. Ich hoffe, dass ich viel in unserem Projekt Kinderbetreuung machen kann. Ich habe in Syrien mit Kindern gearbeitet, deshalb möchte ich hier auch mit Kindern arbeiten. Das macht mir einfach viel Spaß. Viele Freiwillige betreiben verschiedene kreative Projekte bei CampusAsyl, zum Beispiel Musik, Sport, Kleiderkammer, Dolmetscher, Kochen, Teestunde, Internetcafé, Nähwerkstatt. Es Freut mich sehr, dass ich mich an dieser Arbeit beteiligen kann. Ich arbeite hier erst seit acht Wochen, trotzdem habe ich Vieles gelernt. Ich habe hier viele Leute kennengelernt. Es gefällt mir sehr, wie die Leute arbeiten. Das ist für mich eine sehr bereichernde Erfahrung.
Nasser Ajoumaa
Ich bin Nasser Aljoumaa und ich komme aus Syrien. Ich bin 25 Jahre alt und mache derzeit einen Bufdi bei CampusAsyl. Ich finde es interessant und wichtig, dass wir als Flüchtlinge einander helfen und Kontakt haben und wissen, welche Probleme die Anderen haben. Es macht mir Spaß, die verschiedenen Projekte von CampusAsyl vorzustellen. Ich besuche zum Beispiel die Projekte Sport, Internetcafé und Kleiderkammer, was ich wirklich gerne mache. Außerdem finde ich es sehr wichtig für mich, dass ich mehr Kontakt mit deutschen Leute habe, wegen der Sprache und der Kultur. Und es ist auch spannend. Derzeit lerne ich Deutsch in der Uni. Danach will ich studieren oder eine Ausbildung machen, damit ich aktiv in der deutschen Gesellschaft sein kann oder auch wenn ich zurück in meine Heimat fahre, dass ich dort mithelfen kann beim Wiederaufbau.