Ein Monat / Ein Projekt – Regensburger Hof


In den 20 Projekten von CampusAsyl passiert Woche für Woche wahnsinnig viel. Um euch Einblicke in den Alltag der Unterstützungs- und Integrationsarbeit zu ermöglichen, stellen wir euch monatlich ein Projekt ausführlicher vor.

 

Regensburger Hof – Die Netze der Integrationsarbeit reichen weit und sind bunt

von Christian Bemmerl

Mit dem Projekt „Regensburger Hof“ zeigt CampusAsyl e.V. in mehrfacher Hinsicht, wie weit die Netze des für Flüchtlinge engagierten Vereins reichen. So handelt es sich hierbei um eine Koproduktion mit dem Albrecht-Altdorfer Gymnasium in Regensburg, die sich der Unterstützung von im ehemaligen Regensburger Hof untergebrachten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen widmet. Die Idee, mit diesen jungen Leuten einmal wöchentlich etwas zu unternehmen hat Fabian Hutmacher, der an der Universität als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt ist, zusammen mit zwei seiner ehemaligen Lehrer gesponnen. Über die Ursprünge berichtet Hutmacher: „Im März dieses Jahres bin ich mit zwei befreundeten irakischen Flüchtlingen an die Schule gekommen, damit diese die Geschichte ihrer Flucht erzählen können und die SchülerInnen Gelegenheit bekommen, ihre Fragen zu stellen. Aus dieser ersten Begegnung ist dann der Wunsch entstanden, ein dauerhaftes Projekt ins Leben zu rufen – das über eine einmalige Begegnung hinaus einen intensiven Austausch zwischen Einheimischen und Flüchtlingen ermöglicht.“

Mittlerweile sind die wöchentlichen Zusammenkünfte zwischen jungen Flüchtlingen, Ehrenamtlichen von CampusAsyl und SchülerInnen des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums im ehemaligen Regensburger Hof zu einer festen Institution und für das Gymnasium zum Schulprojekt geworden. Dabei legen die InitiatorInnen großen Wert auf die aktive Teilhabe der ProjektteilnehmerInnen. Die gemeinsamen Unternehmungen sind nicht einfach vorgegeben, sondern entspringen den Interessen der Jugendlichen. Wie Hutmacher beschreibt, wird die Entscheidung über die Aktivitäten der nächsten Woche immer von der Gesamtgruppe getroffen. Hierfür spricht auch das bunte Programm der vergangenen Treffen, das im Sommer von Fußballspielen bis hin zu Radtouren reicht und im Herbst von Nachmittagen auf der Bowlingbahn bis hin zu Brettspielen oder Kickerturnieren.

Für den Erfolg des Projekts spricht die gute Resonanz der gemeinsamen Nachmittage: So sind bei den Treffen neben drei Begleitern stets eine Handvoll SchülerInnen und eine Handvoll Flüchtlinge mit dabei. Ein wenig enttäuscht zeigt sich Hutmacher darüber, dass sich nahezu ausschließlich Schülerinnen engagieren, was er sich mit dem allgegenwärtigen Geschlechtergefälle in der Freiwilligenarbeit erklärt. Dabei funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Albrecht-Altdorfer Gymnasium und CampusAsyl problemlos und öffnet neue Türen, beispielsweise zum Stadtjugendring.

Alles in allem stimmt beim Projekt „Regensburger Hof“ die Mischung, wie der Hauptinitiator Hutmacher abschließend beschreibt: „Bei all unseren Aktivitäten war die Atmosphäre bisher fröhlich und entspannt – es treffen eben ganz normale Jugendliche auf ganz normale Jugendliche.“ Allerdings sind die SchülerInnen dann nicht alleingelassen, wenn es darum geht, die Geschichten und Schicksale, die Flüchtlinge ihnen erzählen, zu verarbeiten, wie Hutmacher fortfährt: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, den SchülerInnen eine Möglichkeit zu geben, sich mit uns über ihre Erfahrungen auszutauschen und ihnen bei Bedarf als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Dankenswerterweise haben sich drei LehrerInnen des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums dazu bereiterklärt, uns hierbei zu unterstützen: Etwa einmal im Monat setzen wir uns mit ihnen zusammen, um unsere Erfahrungen zu reflektieren.“

Das Projekt „Regensburg Hof“ findet wöchentlich für etwa zwei Stunden statt und wird organisiert von CampusAsyl und dem Albrecht-Altdorfer Gymnasium in Regensburg. Ziel ist ein interkultureller Austausch zwischen Jugendlichen in Form von gemeinsamen Unternehmungen.



10.11.2016 10:41,
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